Mittwoch, 13. Februar 2008

’s Bärbala scho wieder

Keiner ist offensichtlich untoter als das Bibertbärbala. 1914 bis Dietenhofen eröffnet, 1915 bis in die nähe von Rügland verlängert, 1971 auf Großhabersdorf verkürzt und 1986 eingestellt. Ist momentan der Star der Leserbriefspalten in der Fürther Nachrichten und Thema im Wahlkampf. In verschiedenen Versionen sollte das Bähnle wieder von den Toten auferstehen, eine Version war die mit einem Park und Ride-Parkplatz an der „Ammerndorfer Kurve“ zwischen Ammerndorf und Vincenzenbronn, dort wo einmal eine nie realisierte A75 das Biberttal zerschneiden sollte, als Endpunkt zweier Stadt-Umland-Bahn-Linien. Als Regionalbahn zwischen Leichendorf und Schweinau und jetzt als U-Bahn zur Altenberger Jet-Tankstelle oder vielleicht auch nicht.
Fakt ist, solange man mit dem 113er im selben Stau steht wie die „Individualisten“ mit ihren Penisprothesen, solange ist der Bus nicht die am Anfang der 1980er propagierte bessere Lösung im Vergleich zum Zug. Ich kann aus meiner Schulzeit Geschichten erzählen, wenn Glatteisregen mal wieder die kritische Masse erreichen ließ oder aus der Bauzeit der Großhabersdorfer und Wintersdorfer Ortsumgehungen …

Jedenfalls wird momentan unser Bärbala in den Leserbriefspalten klein geredet, zu Unrecht wie ich finde.

Regelmäßig kommt das Argument der Bahnübergänge, die wieder aufgebaut werden müssen. Ja und? Es ist ja nicht so, dass der U-Bahn-Tunnel zur Jet-Tankstelle schon schlüsselfertig dastünde. Natürlich muss die Strecke wieder ertüchtigt werden, dass war ja auch ein Grund für die Stilllegung in den 80ern und dass die Rednitzbrücke schon ein wenig malad war ist auch bekannt und wenn jemals eine U3 oder U31 oder wie auch immer über diese Brücke rollen soll, dann sollte sie vorher repariert worden sein.

Die Bibertbahn auf alter Trasse sei weitgehend nutzlos, weil sie an den Siedlungsschwerpunkten vorbeiführe.

Toll und der Bahnhof Zirndorf ist seit dem Bau der Schilyschlucht voll gut zu erreichen, reißen wir ihn doch einfach ab! Komisch, der mir bekannte kürzeste Weg zum Marktkauf vom Bahnhof Zirndorf beträgt gut 600 Meter, vom ehemaligen Bahnhof Zirndorf-Altenberg sind es 800 Meter, klar, da liegen Weltendazwischen und der Altenberger Bahnhof damit voll im Abseits. Selbst wenn der Bahnhof Altenberg an alter Stelle bestehen blieb, dann wären im Umkreis von 500 Metern Luftlinie, das ist ein Wert, der bei Nürnberger U-Bahnhöfen als Einzugsgebiet angesehen wird, immer noch das Oberasbacher Rathaus, die Jet-Tankstelle, das Gymnasium weite Teile Altenbergs und des südlichen Zirndorfs zu erreichen. Natürlich wäre es schöner, wenn die Bibertbahn als Straßaboh auf der Rothenburger Straße fahren würde, aber mal zurück in die Wirklichkeit, politisch erwünscht wäre das sicher nicht, sonst hätte man im Landratsamt in den letzten zehn Jahren mehr erreicht als einen Berg aus Studien und Konzepten, der eher als Mahnmal für die in der Papierherstellung gefallenen Bäume dient und sonst nichts. Selbst eine „Busspur auf Zeit“ kam doch nicht über das Stadium einer Pressemitteilung aus dem Büro DrP hinaus. Dabei hätte eine Fahrspur in Richtung Großhabersdorf im morgendlichen Berufsverkehr abgeknapst werden sollen um als Busspur in Richtung Nürnberg zu dienen.

Ich frag mich auf was wir warten. Und was gegen eine kurzfristige Lösung spricht, da wir uns mit der Reaktivierung der Bibertbahn nichts verbauen, wenn der Ausbau gleich tauglich für die U-Bahn wäre. So wie auf der Hochbahnbrücke in der Fürther Straße: Am Tag X die Straßenbahn runternehmen, umbauen und dann die U-Bahn fahren lassen. Man darf es nur nicht so machen, wie in der Geschichte, von der ich gehört habe. Wenn die stimmt, dann wurde schon mal eine Strecke in Norddeutschland für die leichten Dieseltriebwägen ausgebaut, aber die schweren Güterzüge zum Stahlwerk vergessen. Seisse gelaufen ...

Seien wir doch mal realistisch, die Fortführung der U3 hängt doch davon ab, ob die Äcker zwischen Großreuth und Kleinreuth auf absehbare Zeit bebaut werden und die Landwirte scheinen was dagegen zu haben, sonst würden sie ja dem Maly die Bude einrennen und ihm die Scholle hinterherwerfen.

Wer auch immer am 1. Mai Amt und Würden verliehen bekommt, er sollte das Verkehrsproblem auf der Rothenburger Straße zur Chefsache machen und pragmatisch an die Sache herangehen. Wir brauchen nicht noch mehr Straßen in und um Zirndorf in Nord-Süd-Richtung, wir haben ein Problem in Ost-West-Richtung! Wir benötigen eine leistungsfähige Rednitzquerung auf der Schiene aus dem Biberttal nach Nürnberg!

Ich bin mal kurz weg, Popcorn und Eistee holen.
Der Wahlkampf könnte noch spannend werden.


Ach ja, sollte ich nicht wieder kommen, dann sitze ich im 113er wahrscheinlich nach Glatteisregen zwischen Wintersdorf und Leichendorf im Stau.

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