Fürth Stadt und Land

Freitag, 17. April 2009

Neues vom Stadtverkehr

Ehrfürchtigst verneigt sich ein Freund vor den Betreibern des Fürther Stadtverkehrs und freut sich, dass bei seinem Glück noch kein Abenteuerzuschlag erhoben wird. Man verneigt sich neugierigst vor ihm und fragt sich: Was ist passiert?

Gegen 17:40 stieg er an der Haltestelle Amalienstraße in einen Bus der Linie 177 mit Fahrtziel "infra". Bis zur Haltestelle Simonstraße ärgerte er sich über den historischen Liniennetzplan von 2002, der wie damals üblich mit Aufklebern aktualisiert wurde. Durch diese "Ergänzungslieferungen" wurde neben die R6 die S3 ergänzt, die U1 zum Klinikum verlängert und der Plan weitestgehend auf den Stand von 2004 gebracht. Eine zur Hardhöhe verlängerte U1, eine Linie 4 nach Gibitzenhof, die Dokuschleife oder die U3: Fehlanzeige!

Er hätte sich bei der infra über diese Fahrgast-Desinformation beschweren wollen, wenn nicht nach dem Abbiegen in die Herrenstraße plötzlich zwei Frauen hysterisch zu schreien angefangen hätten.
Ein älterer Herr hing bewusstlos im Sitz. Mein Freund schildert: "Während wir Fahrgäste trotz einer Mischung aus Hysterie und Überforderung irgendwie Erste Hilfe geleistet haben, war der Busfahrer des Subunternehmens einfach nur überfordert." Obwohl der Busfahrer per Funk einfach einen Notruf hätte absetzen können musste er vom Vorteil eines Notrufes wohl erst noch argumentativ überzeugt werden.

Es lag an den Fahrgästen den kollabierten Fahrgast erstzuversorgen. Nach Überprüfung von Atmung und Puls brachten sie ihn in eine Stellung, die wie er sagt "einer stabilen Seitenlage schon verdammt nahe kam". Jetzt wurde vom Fahrer der Inhalt des Verbandskasten als Kissen für den Patienten angeboten. Zu seiner Verwunderung wurde er ungläubig angesehen, als er tatsächlich den Inhalt des Kasteninhalts auch noch nutzen wollte, wenn er auch nur das Ratgeberheftchen haben wollte um nochmals das mit der stabilen Seitenlage nachzulesen.

Jedenfalls überlebte der Versorgte die Versorgung und konnte weitestgehend lebend an den Notarzt übergeben werden. Beruhigt habe meinen Freund auch, dass das was die Fahrgäste als Erste Hilfe improvisiert hatten von den Rettungshelfern des Roten Kreuzes als richtige Handlung bestätigt wurde.

Er sagt, dass er beruhigter wäre, falls ihm die infra ihm bestätigen könnte, dass sie von ihren Subunternehmen den regelmäßigen Nachweis über abgelegte Erste-Hilfe-Kurse verlange oder die Schulungen selbst veranlasse und er davon ausgeht, dass so etwas beim infra-eigenen Personal eine Selbstverständlichkeit ist.

Das kann ich nur unterstützen, denn wie er, bin ich auch oft allein in den Bussen des Fürther Stadtverkehrs unterwegs. Auch ich fände es beruhigend, falls ich dann nicht der einzige wäre, der Erste Hilfe leisten würde, falls ich sie dann bräuchte.

Nicht dass es so endet.

Bin dann mal kurz weg, nach Auffrischungskursen in Erster Hilfe sehen.

Freitag, 22. August 2008

Stadtverkehr

Ich liebe den August, keine Jugendlichen mit plärrend-scheppernden Multimedia-Handys vor 9 in den Bussen, außer den dreivier Azubis, die eh noch müder sind als ich ohnehin schon war. Diese gähnende Leere hat was für sich, denn heute musste sich Herr Achates auf seinem Weg durch das beste Fürth, das zwischen Rednitz und Pegnitz zu finden ist, den Chauffeur im Mercedes-Benz nicht mit anderen teilen, vermisste aber in seiner infra-Stretchlimo bei freier Platzwahl dennoch sein Freiexemplar der Fürther Nachrichten, die kostenlose Minibar und den Whirlpool. Und dann der Höhepunkt: Der liebe Gott ist ein Wortspielfuchs, dessen bin ich mir jetzt ganz sicher. Denn an meiner Ausstiegshaltestelle, stieg exakt ein Fahrgast zu. Kleiner Service für die Nicht-Statistiker: Die Zahl der Fahrgäste blieb also konstant bei 1. Das ich doch mal ein Fahrgastwechsel im reinsten Wortsinne. Da capo!

Dienstag, 19. August 2008

Überraschung: Heute vor ...

Vor ein paar Jahren war es noch ein Aufreger als Oskar Lafontaine über die Sekundärtugenden eines Parteikollegen sagte, dass man mit denen auch ein KZ führen könne. Tja, Sekundärtugenden sind schon was doofes, ich meine Hitler war bestimmt immer pünktlich (Sekundärtugend), aber macht ihn das zu einen besseren Menschen? Hingegen dem Jesus sähe man es bestimmt nach, wenn er mal wieder nicht à point wundergeheilt hat, solange er barmherzig ist. Deswegen muss man sich fragen, ob der angebliche Verfall der Sekundärtugenden Fluch oder Segen ist.

Wo wir bei der Pünktlichkeit sind, Jahrestage sind immer pünktlich.

Denk ich an den 8. Mai, dann erinnere ich mich an den Geschichtsunterricht und daran, dass in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 Deutschland kapituliert hat und zwölf Jahre dunkelste Geschichte ein Ende fanden.

Denk ich an den 17. August,dann erinner ich mich an eine Meldung in der Tagesschau, die für mich als Grundschüler unverständlich war, dann muss ich an hässliche Aufmärsche in Oberfranken denken, weil man aus reiner Philanthropie dem Herrn Heß eine Grab- und den Neonazis eine Pilgerstätte gegeben hatte.

Denk ich an den 8. Mai 2007 und 2008, dann erinner ich mich mit Schaudern, dass Fürth pünktlichst mit den hohl-phrasigen Bapperln der NPD übersät wurde.

Denk ich an den 17. August 2008, dann Fehlanzeige! Heute morgen, ein Tag nach dem 21. Todestag des Hitlerstellvertreters und Englandreisenden haben die Leute aus der Kreativabteilung der Jungnationalen, zwei hässliche Plakate die irgendwie an die Szenen einer Hausschlachtung von Schweinen im ländlichen Bereich erinnert mit Pattex an die schon allein hässliche Stadtmarke geklebt und für einen neuen Tiefpunkt der Gestaltung des öffentlichen Raums am Stresemannplatzes gesorgt.

Zwar wurde dem Wunsch, der auf der Einweihung des Kunstwerkes per Einspielung des Liedes Denkmal von Wir sind Helden formuliert wurde, damit Rechnung getragen (Ich werd die schlechtesten Sprayer / dieser Stadt engagieren / Die sollen Nachts noch die Trümmer / mit Parolen beschmieren), dennoch zwei ganze Tage zu spät! Wie sollen mit dieser Einstellung zur Pünktlichkeit jemals wieder Konzentrationslager geführt werden?

Und auch immer wieder erfrischend, obwohl so ein Jahrestag was grundsätzlich Feststehendes ist, im Gegensatz zu Ostern muss man bei Jahrestagen nicht mit dem ollen Gauß und dem Mond rechnen, herrlich, wie die Polizei jedes mal aufs Neue überrascht ist. Liebe Ordnungshüter: Nutzt doch Wikipedia und/oder das Kalenderblatt der Deutschen Welle und einen immerwährenden Kalender, das könnte helfen. Wenn man jetzt noch ein wenig mehr Polizisten in diesen Nächte auf Streife schickte, vielleicht würde das helfen, dass die Straßen am nächsten morgen nicht so ranzig braun aussähen.

Samstag, 8. März 2008

Ein Kurpark für die Großhabersdorfer?

Mei, man kennt ja den Wenn-ich-groß-bin-werde-ich-ein-Kurpark in Großhabersdorf. Und wenn die Großhabersdorfer Jugend sich nicht grundlegend geändert hat, dann ist der Rand des Kneippbeckens noch immer ein Paradies für Kiffer, Siffer, Paffer und Säufer. Das Becken an sich konnte damals (und wahrscheinlich auch noch heute) nur der nutzen, der entweder auf Wassertreten mit Stahlkappenschuhen steht oder aber im Nebenerwerb Fakir ist.

Deswegen freue ich mich, dass die Zukunft des Kneippbeckens jetzt ofensivst angegangen wird. Zumindest verrät mir das der Landkreisteil der Fürther Nachrichten vom 7. März 2008.

Aber eines macht mir dann doch Angst. Ist die sogenannte bürgerliche Mehrheit des Gemeinderates dem Wahnsinn anheim gefallen? Oder ist der Journalist nicht aus dem Landkreis? Falls doch, hat er in der Grundschule bei Frau Kuhr und Frau Steigerwald in Heimat- und Sachkunde nicht aufgepasst?

Doch nicht nur das Freibad, auch die Kuhrs-Wiese soll baldmöglichst ein neues Gesicht bekommen. Durch eine Abschnittsweise Verlegung der Bibert und einigen anderen Neuerungen soll eine Art Kurpark entstehen. Schreibt jedenfalls der Autor in der Zeitung vom Vortag.

Jetzt werfen wir einen Blick auf einen Ausschnitt einer Landkarte, die uns freundlicherweise Felix Reimann aus Langenzenn unter der Creative-Commons-Lizenz BY-SA 2.5 zur Verfügung gestellt hat.

Grosshabersdorf Die Bibert kommt aus dem Südwesten und fließt südlich an Großhabersdorf vorbei, das Freibad und die erwähnte Kuhrs-Wiese befinden sich bei der Stammesmühle, von Unterschlauersbach kommt der Schlauers- oder Neubach (hier nicht im Bild) und fließt durch Großhabersdorf und dann in die Bibert.

Ich will diesen großartigen Plan auf keinen Fall zerreden, aber ich dachte, dass gigantomanische Komplettumbauten ganzer Orte seit dem Untergang von Nationalsozialismus und real existierenden Sozialismus eigentlich aus der Mode gekommen sind. Ist ja auch egal. Jedenfalls wünsche ich Großhabersdorf viel Glück und frohen Mut bei der überfälligen Aktualisierung des Stadtbildes. Dieser radikale Schnitt war seit den 1980ern eigentlich überfällig und wir alle profitieren von der Mündung des Schlauersbaches in die Bibert kurz oberhalb der Stammesmühle.

Um das Ganze den werten Damen und Herren im Städtedreieck etwas zu verdeutlichen: Es wäre der Versuch, den Fürther Südstadtpark durch eine Verlegung der Pegnitz optisch aufzuwerten. Probiern kannd mas, oder?

Sonntag, 20. Januar 2008

Fürtherama (1)

Einkaufserlebnis Fürth
Einkaufen in Fürth, immer ein Abenteuer ...

Samstag, 27. Oktober 2007

You never walk alone ...

Jeder der mich kennt, weiß das Sport eigentlich nicht so ganz mein Ding ist. Dank der Kommerzialisierung des Spitzensports und der Verlegung des Greutherspiels von Sonntag auf Freitag hatte mein geschätzter Kollege noch eine Karte im Gladbecker Gladbacher Block übrig. Und nachdem keiner meiner Kollegen Zeit oder Lust oder Interesse hatte hatte ich plötzlich eine Freikarte im Block H auf der Gegengeraden. Jetzt kenn’ ich Fußball ja nur aus dem Schulunterricht oder aus dem Fernsehen, aber war das schon immer so, dass die unterschiedliche Schuhe tragen? Der kleine hatte giftgrüne, der andere schwarze Schuhe. Und das schlimmste: Bis ich gecheckt hatte, dass es gut wäre, wenn die Fürther besser den Ball nach links spielen und dort ins Tor bringen sollten, war es fast zu spät. Denn da war schon Halbzeitpause und ich musste mich umstellen und mir merken, dass es besser wäre wenn die Fürther mit den giftgrünen, schwarzen, gelben und blassblauen Schühlein jetzt besser auf das rechte Tor spielten. Offensichtlich gelang mir das schneller als den Jungs von Greuther Fürth, was dann mitunter auch das 1:3-Endergebnis erklären könnte. Wenn eine Fussi-Niete wie ich schon checke, dass man das Runde in das Eckige tun sollte, wenn einem die Chance dazu gegeben wird und kompetenztechnisch dazu in der Lage ist, dann sollte man das erst recht tun, wenn man dafür auch noch bezahlt wird, oder?

Bin mal kurz weg, mir überlegen ob ich ein Kicker-Abo und/oder eine Dauerkarte im Ronhof brauche ...

Donnerstag, 4. Oktober 2007

The Kids aren’t alright?

Gestern saß ich in meinem Zug, auf dem Weg in Richtung Heimat. Kurz nachdem das Bähnle von der Hauptstrecke abzweigte begann im vollen Großraumabteil ein Handy zu scheppern. Ich dachte, dass das nur ein Klingelton sei und das wieder vorbeigehe, wenn nach der meist kurzweiligen Erörterung verschiedenster Verhütungstechniken und Beziehungsprobleme und dem aktuellen Dorfgewäsch wieder aufgelegt würde. Pustekuchen! Vom Speicherchip des Handy des Teenagers schepperte wohl der Inhalt der aktuellen Schulhof-CD. Nachdem die Mitpassagieren das unmelodiöse Geschrammel nebst einschlägigem Gegröle ignorierten platze mir der Kragen, als ein neues Musikstück mit „Wollt ihr den totalen Krieg?" eingeleitet wurde. Leider blieb meine Intervention, dass man den Nazi-Scheiß ausmachen sollte von den anderen Passagieren unkommentiert. Es war ja nicht so, dass die Musik zu leise oder zu verscheppert gewesen wäre, dass man den Text erst am anderen Ende des Abteils hätte verstehen können. Erhellend dafür der Kommentar seines Freundes, nachdem der Handybesitzer ausgestiegen war: „Er is halt a Nazi.“ Wer hätte das gedacht ...

„Das Böse triumphiert allein dadurch, dass die Guten nichts unternehmen.“ - Edmund Burke
oder doch
„S’Lebbe iss doch wie’s iss.“ - Kurt Beck

Bin mal kurz weg, überlegen ob ich Hirn oder gute Musik kaufen soll ...

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