Freitag, 5. Oktober 2007

Hard moblogging Bahnfahrer

06.50: Planmäßig rollt mein Bähnla am Haltepunkt ein. Die Schüler maulen, weil sie jetzt doch zur Schule kommen. Die zwei Züge zuvor sind ausgefallen, das merkt man an der Zahl der freien Plätze. Jetzt stehen wir im Bahnhof in dem die Zugbegegnungen stattfinden (sollen). Es kommt sowas wie Streikfeeling auf. Der Zug aufs Land hat Verspätung, wäre ich boshaft würde ich das Wort Bummelstreik fallen lassen. Mein Glück, dass ich mich beherrschen kann.

07.20: Endlich auf der Hauptstrecke. In drei Minuten sollten wir in Fürth sein. Mal sehen ob der Bamberger fährt und ggf. wartet oder ob ich es mit der U-Bahn rechtzeitig schaffe.

07.25: Dank eines roten Signals habe ich im Moment Gelegenheit die Brücke der Würzburger Straße auf Schäden am Beton zu untersuchen. Schade nach zwei Minuten muss ich die Fleißarbeit abbrechen. Im Tempo der Schneckenpost geht’s weiter. Der Fürther Hauptbahnhof sei überbelegt.

07.38: Endlich Fürth Hauptbahnhof.

07.40: Endlich in der U-Bahn. Das ist mal wieder einer der seltenen Momente, wenn die Auslastung der Pegnitzpfeile der einer Metro würdig ist. Langsam wird es knapp. Wenn ich jetzt richtig rechne kommt die U1 um 2 vor 8 an, mein ICE fährt drei Minuten später, sagt der Fahrplan. Aber hat der heute was zu melden?

08.00: In diesem Fall: Verdammt viel. Mal sehen ob mein Sprint in die Tagesschau kommt. Das Kamerateam des BR wird wohl nicht in Versuchung kommen die Bilder der Spocht-Redaktion anbieten zu wollen.

08.08: Schon wieder Fürth Hauptbahnhof 08.11: Schon wieder die Würzburger Brücke und sie steht noch. *freu*

08.14: Und schon wieder Siegelsdorf, und gleich was wirklich Neues: Puschendorf.

08.20: Emskirchen, beschissenes Wetter, die Frisur versaut. Ich überleg mir die GDL wegen seelischer Grausamkeit oder so zu verklagen. Aber da nehm ich besser nicht das Arbeitsgericht Chemnitz.

08.28: Sch... ich kann die Ohrhörer nicht finden und mein Gegenüber schnarcht.

10.50: Limburg Süd. Auf den ersten Blick wirkt es auf mich als ob Aliens mit exorbitant schlechtem Geschmack hier ein extrem hässliches Raumschiff geparkt hätten. Aber dieser Schuhkarton from Outer Space ist tatsächlich der Bahnhof. Währenddessen wirft eine schweizerische oder südtiroler Labertasche mit einer kruden Mischung aus alemannisch und italienisch Fragen auf. Muss er die Handyrechnung selbst zahlen? Hat er eine Flatrate? Muss man im Todesfall sein Mundwerk separat erschlagen? Wann und womit bzw. wodurch atmet er? Muss der so laut schwätzen? Und im Hinblick auf das nächste Meeting Super-Wichtig: Wie kann Mann soooo laut gähnen? Ob ich ihn all das fragen soll ..?

11.40: Pünktlich in Köln angekommen. Sollte ich wirklich den gesamten Warnstreik in einem fahrenden Zug verpasst haben. Grüße wie nach einer überstandenen Robinsonade in die versammelten Kameras. Zum Glück ist Jim Knopf bei der Transnet. Wie wohl Notprogramm im KIKA aussieht?

Wo ist mein Bähnla?

Gespannt erwartete ich während meines etwas flachen Schlafes den Notfahrplan für mein Bähnla, nachdem es aber vor kurzem in die Tabelle der Hauptstrecke geschubst wurde und der Nahverkehr dort beim Fernverkehr mit abgefrühstückt wurde fehlt die Info irgendwie. Nachdem das Reisendeninformationssystem ähnlich aufschlussreich war, der Versuch eines Anrufs bei der Streikhotline und noch einer und noch einer und noch einer und noch einer und noch einer und noch einer und noch einer. Langsam kenne ich den Monolog der guten Ansagefrau auswendig. Die Gewerkschaft GdL habe für heute, Freitag den 05.10.2007, Streiks angekündigt. Dies werde erhebliche Auswirkungen Rhabarber Rhabarber Schmonz Blafasel. Anruf bei der Telefonauskunft der Bahn: Da müsse ich bei der Streikhotline anrufen. Toller Tipp!!! Zum Glück hatte ich in meinem Handy noch die Nummer der 3S-Zentrale. Großes Chaos im Nahverkehr, die Züge fahren wie sie wollen, mal sehen ob mein Bähnle nur im Internet fehlt oder auch im Real Life,

Bin dann mal weg, Trainspotting. Und wenn ein Zug kommt, dann steige ich ein ...

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Gibt es sie noch?

Die letzten großen Abenteuer auf unserem Planeten. Mitten in der durchzivilisierten Welt? Es ist schwierig, sie zu finden, aber es gibt sie tatsächlich noch. Der Profi-Bahnfahrer und Autor dieses Blogs hat sich der Herausforderung gestellt und dummerweise für den 5. Oktober eine Bahnreise gebucht.

Nachdem ich endlich wieder die Website der Bahn erreicht habe, stelle ich entgegen der Beschwichtigungen der äußerst netten Telefonistin von heute Vormittag fest, dass die Ersatzfahrpläne wohl erst morgen früh ab 5:00 Uhr ab 3:00 Uhr abrufbar sind. Dennoch erste Streckenfahrpläne gibt es, nur mein Bähnla noch nicht. Dafür die Info, dass mein ICE morgen wohl fahren wird. Stellt sich nur die Frage, ob und wie ich morgen zu dem ICE komme. Ein kleiner Blick in den Streikfahrplan für die Kursbuchtabelle der Strecke Nürnberg–Würzburg erinnert mich an den Aushangfahrplan, den die Bürgerinitiative „Rettet unsere Bibertbahn“ zum 70jährigen des Bibert-Bärbalas 1984 vertickt hat. Es war der Aushangfahrplan von Fürth Hauptbahnhof von 1915. Und damit ich behauten kann: Von dieser abenteuerlichen Reise erzählt mein Dokumentarblog dann demnächst. Muss ich mal schauen ob ich das mit dem mobloggen hinbekommen. Mal sehen ob die Technik mich packt.

Bin mal kurz weg, Spielanleitung und Baldrian holen.

The Kids aren’t alright?

Gestern saß ich in meinem Zug, auf dem Weg in Richtung Heimat. Kurz nachdem das Bähnle von der Hauptstrecke abzweigte begann im vollen Großraumabteil ein Handy zu scheppern. Ich dachte, dass das nur ein Klingelton sei und das wieder vorbeigehe, wenn nach der meist kurzweiligen Erörterung verschiedenster Verhütungstechniken und Beziehungsprobleme und dem aktuellen Dorfgewäsch wieder aufgelegt würde. Pustekuchen! Vom Speicherchip des Handy des Teenagers schepperte wohl der Inhalt der aktuellen Schulhof-CD. Nachdem die Mitpassagieren das unmelodiöse Geschrammel nebst einschlägigem Gegröle ignorierten platze mir der Kragen, als ein neues Musikstück mit „Wollt ihr den totalen Krieg?" eingeleitet wurde. Leider blieb meine Intervention, dass man den Nazi-Scheiß ausmachen sollte von den anderen Passagieren unkommentiert. Es war ja nicht so, dass die Musik zu leise oder zu verscheppert gewesen wäre, dass man den Text erst am anderen Ende des Abteils hätte verstehen können. Erhellend dafür der Kommentar seines Freundes, nachdem der Handybesitzer ausgestiegen war: „Er is halt a Nazi.“ Wer hätte das gedacht ...

„Das Böse triumphiert allein dadurch, dass die Guten nichts unternehmen.“ - Edmund Burke
oder doch
„S’Lebbe iss doch wie’s iss.“ - Kurt Beck

Bin mal kurz weg, überlegen ob ich Hirn oder gute Musik kaufen soll ...

Montag, 20. August 2007

WikiScanner

Als Mitarbeiter eines sehr großen, nennen wir es mal Unternehmen, nutze ich das Intranet um gelegentlich einen Eintrag in Wikipedia vorzunehmen. Was wäre wenn ich das nicht als Benutzer:Achates, sondern ohne Anmeldung tun würde. Jeder könnte die IP sehen mit der ich editieren würde, er wüsste nicht zwangsläufig, dass ich es bin, aber er wüsste welches Firmennetzwerk genutzt wurde. Der WikiScanner macht sich das zu Nutze. Er sieht nach und stellt fest welche IPs aus welchen Firmennetzwerken was geändert haben. Das konnte ich zwar bis jetzt auch, aber mit dem WikiScanner geht das bald deutlich bequemer, wenn dann mal die deutschsprachige Version startet.

Welche Erkenntnisse werden wir gewinnen? Das gelegentlich Mitarbeiter eines Verlages die Artikel über eigene Verlagserzeugnisse schönen? Alter Hut! Das Mitarbeiter in Landtagen und dem Deutschen Bundestag, gerne mal Artikel über Partei und sich selbst schönen? Wussten wir bereits. Das CIA und Vatikan fleißig miteditieren? Ja, das gibt den Verschwörungstheoretikern mal wieder so richtig Futter. Ich wusste ja nicht, ob ihr das wusstet, aber Jimbo Wales steht offensichtlich jetzt auch noch auf der Gehaltsliste von Bene XVI., als ob CIA und Mossad noch nicht reichten ...

Ach ja, wo bleibt der Erkenntnisgewinn? Ich musste suchen, wurde aber fündig: Der CIA hat den Artikel über "Buffy, die Vampirjägerin" in der englischsprachigen Wikipedia entscheidend mit ausgebaut. Hätt' der sich mal besser angemeldet, als User:Xander wär das glatt überhaupt nicht aufgefallen. Aber so ... Vielleicht lag ich, was Vampire angeht, doch falsch.

Bin mal kurz weg, Holzpflöcke und Knobi holen ....

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Ich musste dank Mitfahrgelegenheit meine Bus- und Bahn-Flatrate...
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